Die dreitägige Exkursion führte eine Gruppe von 25 Weinliebhabern in das Weinbaugebiet Mosel. Die erste Verkostung führte zum hochdekorierten Weingut Schloss Lieser. Die Qualität der Rieslinge, die der Inhaber Thomas Haag vorstellte, wusste zu überzeugen, wenn auch das Programm speziell im trockenen Bereich der Großen Gewächse etwas ausgedünnt war.
Pünktlich am frühen Abend konnte das malerisch gelegene Weinhotel Ayler Kupp bezogen werden. Als Überraschung des Abends stellte Stefan Britz, ein früherer Kollege des Weinbruders Dieter Härer und bekannter Weinblogger, begleitend zum feinen Abendessen, die Weine des hoteleigenen Weinguts Peter Lauer vor. Darunter waren auch nicht mehr erhältliche alte und somit wunderbar gereifte Tropfen.
Am nächsten Morgen ging es zum Weingut Markus Molitor nach Bernkastel-Wehlen. Unglaublich, was dort bei einer Größe von ca. 120ha an Qualität und Vielfalt erzeugt wird. Der Neffe Sebastian Molitor stellte teilweise in spannenden Zweier-Flights die jeweiligen Terroir-Eigenschaften von Mosel und Saar gegenüber. Höhepunkte waren sicher eine komplexe 2015er Bernkasteler Lay Riesling Auslese trocken sowie eine mit enormer Frische und Feingliedrigkeit auftrumpfende restsüße Auslese vom Zeltinger Schlossberg aus dem Jahr 2005.
Am Nachmittag des 17.6. ging es zur neuen Vinothek des Weingutes Selbach–Oster, wo die Chefin Barbara Selbach zusammen mit dem Kellermeister des Hauses ebenfalls mit einer exzellenten Probe aufwartete. Im trockenen wie auch restsüßen Bereich wussten die Weine mit einer durch den relativ geringen Alkoholgehalt geprägten Leichtigkeit zu überzeugen, wie sie nur Moselweinen zu eigen ist.
Gut gelaunt ließ man den Abend bei einem viergängigen tollen Menü im hoteleigenen Restaurant ausklingen.
Am Sonntagmorgen ging die Fahrt dann ins nur etwa 3 km entfernte Weingut Van Volxem. Einmalig, was moderne Architektur in Verbindung mit dem Einsatz von klug und großzügig eingesetztem Kapital, gepaart mit Streben nach dem Besten, sein kann. Nach einem erfrischenden Sekt im atmosphärischen Hof führte der Inhaber Roman Niewodniczanski zu einem seiner steilen Weinberge und durch die fantastischen Keller. Hier wie auch bei der anschließenden Verkostung erzählte er von seiner Philosophie und was ihn antreibt. Er hat das ehrgeizige Ziel, den besten deutschen Wein zu erzeugen. Was ins Glas kam, ließ keinen Zweifel daran, dass er auf dem besten Weg dahin ist.
Zum Mittagessen ging es dann in das nahe gelegene Restaurant Klostermühle zum abrundenden Abschluss. So gestärkt trat die Gruppe bestens gelaunt und mit zahlreichen Einkäufen gut bestückt nach herrlich sonnigen Tagen die Heimreise an.
Joachim Volz