Die fünftägige Exkursion führte eine Gruppe von 22 Weinbrüdern mit Damen an die Nordrhône. Gute Verkehrsverhältnisse ermöglichten ein Eintreffen im Hotel „Les Azalées“ in Tournon bereits am Nachmittag
Die erste Weinprobe am 16.5. führte zum Weingut Les Remizières nach Mercurol. Nach einer Kellerführung durch die junge Önologin und Inhaberin konnten die Weine des Hauses verkostet werden. Marsanne und Roussanne sind die gängigen weißen Rebsorten überall an der Rhône, ergänzt von etwas Viognier. Die Rotweine sind immer reinsortige Syrah. Die hohe Qualität und das tolle Preis- Leistungsverhältnis sorgten gleich für beste Laune und rege Einkaufstätigkeit.
Nach einer Stärkung im schnuckeligen, typisch südfranzösischen Restaurant „L’Assemblage“ ging es weiter zur Kellerei Delas, in einem Teilort von Tournon gelegen. Auch hier tolle Qualitäten, überzeugend und engagiert präsentiert.
So konnte der Abend bei bester Stimmung im hoteleigenen Restaurant ausklingen.
Der nächste Tag führte zunächst zum atmosphärischen „Vineum“ der berühmten Kellerei Jaboulet Ainée, mitten in Tain L’Hermitage gelegen. Emmanuelle Verset, Önologin und ehemalige Weinkönigin der Rhône führte gekonnt und herzlich durch ein großartiges Sortiment. Auch das dort eingenommene kleine Mittagessen konnte begeistern. Anschließend stand das Weingut Chapoutier auf dem Programm, direkt unterhalb des wertigsten Weinbergs Hermitage gelegen. Chapoutier ist weltweit das Weingut mit den meisten 100-Parker-Punkten. Entsprechend gespannt war die Probe erwartet worden. Umso enttäuschter war die Gruppe vom Schweinsgalopp, in dem die großartigen Tropfen bis hin zum Le Pavillon 2011 (100 Parkerpunkte, € 389.-/Fl.) präsentiert wurden. Da alle Weine in Deutschland mehr oder weniger deutlich günstiger zu beschaffen sind, wurde hier auch nichts gekauft.
Am Samstag stand dann ein Besuch bei Ferraton an, ebenfalls in Tain gelegen und zur Chapoutier-Gruppe gehörig. Hier jedoch wieder eine Präsentation durch einen engagierten Könner, herzlich und authentisch. Ein kleines Mittagmenü im hauseigenen kleinen Restaurant schmeckte ausgezeichnet.
Der Besuch am Nachmittag in der Cave de Tain (gilt als bedeutendste französische Genossenschaft) brachte dann einen weiteren Höhepunkt. Was der Betrieb in Anbetracht seiner riesigen Grüße leistet, ist absolut bemerkenswert. Ähnlich, wie wir das schon vor zwei Jahren in Südtirol erlebt haben, werden die ca. 300 Mitglieder auf höchste Qualität getrimmt. Ein Erlös von 3-8 Euro/kg Trauben ist der gerechte Lohn für die Mühen. Ein Preis, von dem Württemberger Genossenschaftsmitglieder nur träumen können.
Als gelungenen Abschluss dieser Genussreise erwies sich das Mittagessen am letzten Tag im malerischen Jurastädtchen Dôle. Das Restaurant „Grain de Sel“ bot ein tolles Menü, begleitet von großartigen Weinen der Region, unter anderem einem Roten aus der seltenen autochthonen Rebsorte Troussard.
So gestärkt trat die Gruppe bestens gelaunt die Heimreise an.
Joachim Volz