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Im Gegensatz zu den Vorjahren hat das Wetter den Begriff Spätsommerfest bei Temperaturen um 14°C etwas konterkariert. Auch wenn die Veranstaltung, bei der sieben Trollinger aus Württemberg im direkten Vergleich gegen sieben Vernatsch aus Südtirol verkostet werden konnten, also im Innenraum des Rössle stattfinden musste, war es für die 32 Teilnehmer doch ein tolles Erlebnis.

Um es vorweg zu nehmen, der Sieg war den Südtiroler Kreszenzen nicht zu nehmen. Sechs der sieben Paarungen konnten sie mehr oder weniger deutlich für sich entscheiden, lediglich der Trollinger „Alte Reben“ 2022 von Rainer Wachtstetter hatte in seinem Vergleich mit dem „Mediaevum“ 2022 von Markus Prackwieser die Nase vorn.

Da es weder in Württemberg noch in Südtirol einen vernünftigen Sekt aus Trollinger bzw. Vernatsch gibt, wurde zum Aufgalopp ein eleganter wie den Trinkfluss animierender Sekt Rosé Brut serviert, gekeltert aus Pinot Noir und Chardonnay von der Kellerei Kettmeir aus Kaltern.

Als erste Paarung gab es dann einen Trollinger QbA 2021 von Neipperg sowie den Vernatsch Galea der Kellerei Nals. Darauf folgten der „Alte Reben“ 2022 von Schnaitmann gegen den Kalterer See „Leuchtenberg“ 2022. Hier ist anzumerken, dass der Schnaitmann wegen eines starken Böcksers in drei von vier Flaschen ungenießbar war. Der Gestank von faulen Eiern schlug einem förmlich aus dem Glas entgegen.

Der „Alte Reben“ 2022 von Haidle traf auf den St. Magdalener „Alte Reben“ 2022 von Franz Gojers Glögglhof. Franz Gojer gilt seit vielen Jahrzehnten als Altmeister des Vernatschs. Entsprechend herausragend die Qualität dieses Weines. Nach dem „Premium“ 2019 der Weinmanufaktur Untertürkheim und dem St. Magdalener „Moar“ 2022 folgten der „Fumé“ 2022 von Martin Fischers Sonnenhof und der Kalterer See „per se“ von Elena Walch, der Grande Dame des Südtiroler Weinbaus. Nach dem eingangs erwähnten Duo Wachtstetter und Prackwieser bildete eine höchst gegensätzliche Paarung den fulminanten Schluss: der „Sine“ 2022 von Aldinger, mit gerade mal 10 Vol-% Alkohol gegen den „Isarcus“ von Georg Mumelters Griesbauerhof aus Bozen. Letzterer war mit 15-Vol% Alkohol zwar ein großartiger Wein, aber keiner hätte da auf einen Trollinger bzw. Vernatsch getippt.

Begleitet wurde die Weinverkostung durch Schmackhaftes vom Grill, mit dem unsere Weinbrüder Hans-Josef Straub und Rudi Pfitzner die Anwesenden verwöhnten. Beiden an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!

So ist bei bester Laune am späten Nachmittag ein sehr schönes und atmosphärisches Treffen zu Ende gegangen.

Joachim Volz