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Die Rebsorte Syrah erbringt dank dicker Beerenhaut und verhältnismäßig kleiner Beeren tiefdunkle und schwere Rotweine. Allerdings ist sie spätreifend und ergibt gute Qualitäten nur in warmem Klima. Vermutlich deshalb finden sich nur ca. 110ha in Deutschland vgl. mit 190.000 ha weltweit. Ursprünglich von der Nordrhone stammend, wo sie bis heute die einzig zugelassene rote Rebsorte ist, wird rund ein Drittel der Gesamtmenge in Frankreich angebaut. Danach folgen Australien Spanien, Argentinien, Südafrika und USA mit Abstand als bedeutende Erzeugerländer.

Nach einem süffigen und unkomplizierten Sekt Rosé Brut von Reichsrat von Buhl (Pfalz) zur Begrüßung wurden durch Ordensmeister Joachim Volz zunächst zwei klassische Weine der Nordrhone präsentiert, von der Cave de Tain ein Saint Joseph „Esprit de Granit“ 2015 und von Ferraton der Cornas „Les Grands Muriers“ 2017. Beide gleichermaßen geprägt von Eleganz wie auch von Komplexität. Als Vertreter aus Südafrika folgten ein Dornier Siren 2018 und ein 2020er von La Bri. Mit dem „Los Carneros“ 2015 von Cline Cellars und dem „Farrah“ 2018 von Klinker Brick zeigten zwei Kalifornier ihre Klasse. Der „Hammelwerk“ 2021 vom Burgenländer Winzer Ernst Triebaumer konnte ebenso überzeugen wie auch der „Morricoli“ 2018 vom sizilianischen Weingut Planeta. Grandios und an Eleganz kaum zu übertreffen der „Collezione Privata“ 2019 von Isole & Olena aus der Toskana. Ebenfalls eine Klasse für sich die beiden typischen australischen Tropfen, der „Black Panther“ 2008 von Chalk Hill wie auch „The Boxer“ 2016 von Mollydooker. Die am Schluss folgenden deutschen Vertreter berühmter Weingüter hinterließen – auch in Anbetracht des hohen Preises – teilweise einen etwas zwiespältigen Eindruck. Schwach, ja dünn und säuerlich der „S.E.“ 2019 von Neipperg aus Württemberg, mega hingegen der „Döttinger Castellberg“ 2019 von Martin Waßmer aus Baden. Der zum Schluss verkostete „Réserve“ 2017 von Knipser aus der Pfalz konnte auch nicht so ganz überzeugen im Vergleich mit den vielen anderen tollen Gewächsen des Abends.

Lob und Anerkennung für das Team des Bären! Ein auf den Punkt gegarter schmackhafter Zwiebelrostbraten mit Spätzle, Pommes und Salat machte die zum Teil hohen Alkoholgrade der Weine deutlich erträglicher.

Joachim Volz